Azubis einstellen leicht gemacht: So vermeiden Sie die häufigsten Fehler

Inhaltsverzeichnis

Viele kleine und mittlere Unternehmen kämpfen mit unbesetzten Ausbildungsplätzen. Dabei steigt der Fachkräftebedarf, während die Zahl potenzieller Azubis aufgrund des demografischen Wandels sinkt​. In 2021 blieben nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit fast 40 % aller ausgeschriebenen Ausbildungsstellen unbesetzt​. Gerade kleine Betriebe (weniger als 50 Mitarbeitende) konnten oft die Hälfte ihrer Lehrstellen nicht besetzen​. Gleichzeitig ist der Bewerberpool in Teilen übervoll: Im Jahr 2023 gab es 73.400 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge, aber immer noch 26.400 unbesetzte Lehrstellen – bei 377.088 jungen Menschen ohne Ausbildungsplatz​. Diese Paradoxie zeigt: Das Problem ist nicht nur die Zahl der Jugendlichen, sondern vor allem, dass Unternehmen und Bewerber oft nicht zusammenfinden​. Umso wichtiger ist es, typische Fehler im Recruiting zu erkennen und zu vermeiden. Wir geben Ihnen konkrete Tipps, wie Sie Azubis finden, gewinnen und langfristig motivieren – von der richtigen Zielgruppenansprache über eine schnelle, digitale Bewerbungsstrecke bis hin zu attraktiven Ausbildungsangeboten. Nutzen Sie dabei auch smarte Lösungen wie Azubi-Recruiting.de, die moderne Nachwuchsgewinnung für KMU unterstützen.

Häufige Fehler im Azubi-Recruiting

Viele Unternehmen erschweren sich die Suche von vorne herein durch vermeidbare Fehler. Klassische Stolpersteine sind unklare Stellenausschreibungen, langsame Bewerbungsprozesse und eine zu eng gefasste Zielgruppe. So unterschätzen Betriebe häufig, dass die junge Generation online lebt: Traditionelle Kanäle und allgemein formulierte Ausschreibungen erreichen sie kaum. Oft werden alle offenen Stellen – von Ausbildungs- bis zu erfahrenen Jobprofilen – gemeinsam ausgeschrieben, sodass sich potenzielle Azubis nicht als eigene Zielgruppe angesprochen fühlen. Zudem liegt der Fokus vieler Firmen fälschlich fast nur auf Schulabgängern – oft mit Abitur​. Dabei sollten Sie auch Studienabbrecher, Umsteiger und junge Menschen mit Realschulabschluss o. Ä. in Betracht ziehen. Tipp: Öffnen Sie Ihren Suchradius: Fördern Sie Praktika, Kooperationen mit Schulen oder Hospitationen, um frühzeitig Kontakte zu knüpfen und einen breiteren Talent-Pool aufzubauen​.

Ein weiterer Fehler ist die Vernachlässigung einer attraktiven Employer Brand: Unternehmen mit wenig sichtbarem Profil verpassen wertvolle Chancen. Junge Menschen – insbesondere die Generation Z – möchten wissen, was sie im Betrieb erwartet, wer ihre Ansprechpartner sind und welche Entwicklungschancen sie haben. Fehlt ein authentischer Einblick (z. B. durch Videos, Social-Media-Beiträge oder Azubi-Blogs), rutscht Ihr Unternehmen im Rennen um Talente schnell ins Hintertreffen​. Ferner schrecken umständliche, langwierige Abläufe ab: Wenn Bewerbungen erst nach Wochen beantwortet werden oder die Unterlagen mehrfach neu eingereicht werden müssen, sind interessierte Azubis oft schon weg.

Typische Fehlerpunkte im Überblick:

  • Ungenaue Ausschreibungen: Keine klaren Anforderungen oder einfach zu allgemeine Beschreibungen.
  • Falsche Kanäle: Zu wenig Online-Präsenz und fehlende Social-Media-Aktivität.
  • Langsame Abläufe: Lange Wartezeiten bei Rückmeldungen, umständliche Papier-Bewerbungen.
  • Zu enge Zielgruppe: Nur Abiturienten und Schulabgänger ansprechen, Quereinsteiger ausblenden.
  • Schwaches Image: Mangel an Arbeitgeber-Marketing und Einblicken in den Arbeitsalltag.

Jeder dieser Fehler wirkt sich negativ aus – unbesetzte Lehrstellen bedeuten für Unternehmen langfristig fehlende Nachwuchskräfte, höhere Rekrutierungskosten und im schlimmsten Fall eingeschränkte Betriebsabläufe.

Die Folgen verpasster Chancen

Unternehmen, die die oben genannten Fehler machen, spüren schnell den Folgen: Unbesetzte Ausbildungsplätze führen zu Produktionsengpässen und steigern den Druck auf bestehende Fachkräfte. In vielen Fällen müssen Aufträge abgewiesen oder auf teure externe Dienstleister ausgelagert werden. Ein weiterer Effekt: Die Ausbildung leidet darunter, wenn nicht genügend qualifizierte Bewerber kommen. So konnte etwa jeder zweite Betrieb mit unter 50 Mitarbeitenden im letzten Ausbildungsjahr keinen geeigneten Bewerber finden​.

Statistisch belegbar ist auch die Verschärfung des Fachkräftemangels: So meldete die Arbeitsagentur im Jahr 2021 gut 63.000 unbesetzte Ausbildungsplätze, während 2020 nur 53.000 gemeldet waren. Das entsprach damals 40 % aller ausgeschriebenen Stellen​ Andersherum steht eine große Zahl unversorgter Bewerber – im Jahr 2021 waren etwa 25.000 Schulabgänger noch ohne Platz, obwohl mehr als doppelt so viele Stellen vakant waren​. Kurz gesagt: Der „War for Talents“ hat längst die Ausbildung erreicht. Umso wichtiger ist es, Fehler im Recruiting zu vermeiden und rechtzeitig gegenzusteuern.

Im heutigen Bewerbermarkt haben motivierte Azubis sogar die Wahl – sie werden nicht mehr gefunden, sondern sie suchen sich ihre favorisierten Betriebe aus. Wird auf Herz und Verstand der jungen Talente keine Rücksicht genommen, schlagen 29,5 % der Azubis bereits während der Ausbildung eine andere Richtung ein​. Hohe Abbruchquoten schaden dem Image und der Planungssicherheit. Nur wer eine leistungsfähige Strategie hat, kann in diesem Umfeld bestehen.

Tipps für ein erfolgreiches Azubi-Recruiting

Die gute Nachricht: Viele der genannten Fehler lassen sich mit verhältnismäßig wenig Aufwand ausbügeln. Folgende Maßnahmen helfen, Azubis schneller zu finden, zu gewinnen und langfristig zu binden:

  • Zielgruppenorientierte Ansprache: Schärfen Sie Ihr Profil und kommunizieren Sie klar, welche Ausbildungen und Chancen Sie bieten. Heben Sie hervor, warum Ihre Branche (z. B. Handwerk, Technik, Pflege) Zukunft hat und welche Karriereperspektiven Ihr Betrieb bietet​. Erweitern Sie Ihre Zielgruppe – fördern Sie beispielsweise auch Auszubildende mit mittlerem Schulabschluss oder Quereinsteiger (z. B. Studienabbrecher).
  • Digitale und mobile Bewerbung: Passen Sie Ihren Bewerbungsprozess den Gewohnheiten der Generation Z an. Eine mobiloptimierte Karriereseite und ein einfacher Online-Bewerbungsprozess sind heute Pflicht​. Vermeiden Sie lange Papier-Formulare und komplizierte PDF-Uploads – setzen Sie stattdessen auf Webformulare oder „Bewerbung per Klick“.
  • Schnelle Rückmeldungen: Antworten Sie zügig auf eingehende Bewerbungen. Wer monatelang keine Reaktion erhält, wechselt ab – insbesondere Schüler erwartet durch Social Media schnelle Reaktionen. Entlasten Sie Ihr Team mit Tools oder externer Hilfe (z. B. Azubi-Recruiting.de bietet einen automatisierten Bewerber-Check und qualifiziert Kandidaten vor​).
  • Starke Online-Präsenz: Präsentieren Sie Ihren Ausbildungsbetrieb dort, wo Ihre Zielgruppe aktiv ist: auf Instagram, TikTok, YouTube und Co​. Zeigen Sie authentische Einblicke: ein Azubi-Video vom Arbeitsalltag, Erfahrungsberichte junger Mitarbeiter oder Livestreams vom Tag der offenen Tür. Ein positives Arbeitgeberbild zahlt sich aus – Nachbarn, Eltern und Lehrer werden auf Ihren Betrieb aufmerksam und empfehlen Sie weiter.
  • Kooperationen nutzen: Arbeiten Sie mit Schulen, Jugendberatungen und Institutionen (IHK, HWK, Kitas der Berufsschule) zusammen. Bieten Sie Praktika, Ferienjobs oder Schülerprojekte an. So schaffen Sie frühzeitig Bindungen. Ein einfacher Praxistest vorab hilft beiden Seiten: Unternehmen lernen potenzielle Azubis kennen, Bewerber entdecken ihre Interessen.
  • Attraktives Ausbildungsangebot: Legen Sie ein besonderes Augenmerk auf die Ausbildungsqualität. Planen Sie feste Ansprechpartner ein (Azubi-Beauftragter), nehmen Sie sich Zeit für die Anleitung und vermitteln Sie gezielt die notwendigen Fähigkeiten. Kommunizieren Sie klar, welche Entwicklungsperspektiven die Ausbildung bietet​. Beispiele: Übernahmechancen nach der Ausbildung, Weiterbildungsmöglichkeiten oder ein Bonus für gute Leistungen.
  • Employer Branding (Arbeitgebermarke): Positionieren Sie Ihr Unternehmen als attraktiven Ausbildungsbetrieb. Nutzen Sie Ihre Karriere-Website als zentrales Element​ und verlinken Sie darauf alle Social-Media-Kanäle. Erzählen Sie, was Ihr Unternehmen besonders macht: familiäres Betriebsklima, moderne Technik, Nachhaltigkeitsprojekte, agile Arbeitsmethoden u. ä. Seien Sie in Ihrer Region sichtbar – bei lokalen Ausbildungsmessen oder (digitalen) Events.
  • Empfehlungsmarketing: Motivieren Sie Ihre Mitarbeitenden, Azubis zu werben – viele junge Menschen kennen weitere Interessenten im Freundes- und Familienkreis. Eine kleine Prämie oder Anerkennung für erfolgreiche Vermittlungen zahlt sich oft aus.

Diese Punkte lassen sich auch mit begrenztem Budget umsetzen. Der Fokus liegt darauf, Hemmnisse abzubauen: Je einfacher und attraktiver der Weg ins Unternehmen, desto höher die Bewerberzahl.

Schnelligkeit und digitale Ansprache

Modernes Azubi-Recruiting geht Hand in Hand mit Tempo und Technik. Die Generation Z ist mit Smartphones und Social Media aufgewachsen – sie sucht rund um die Uhr nach Jobmöglichkeiten und erwartet sofortige Antworten. Daher ist es entscheidend, dass Unternehmen schnell reagieren und digitale Kanäle nutzen. Eine Präsenz auf Instagram oder TikTok erhöht die Sichtbarkeit enorm, da viele Jugendliche dort ihren Berufsalltag erkunden. Gleichzeitig muss die Candidate Experience – also der gesamte Bewerbungsprozess – reibungslos sein. Das bedeutet: mobilfreundliche Webseite, klare Ausschreibungen und unkomplizierte Kontaktmöglichkeiten (WhatsApp, Chatbot, Online-Bewerbung).

Viele Betriebe verschicken nach Eingang einer Bewerbung bestenfalls eine Standard-E-Mail. Besser: Automatisieren Sie Eingangsbestätigungen und setzen Sie digitale Tools zur Vorauswahl ein. Eine Plattform wie Azubi-Recruiting.de kann hier unterstützen: Sie filtert vorgängig geeignete Kandidaten heraus und spart viel Zeit. Wenn Sie den Bewerberkreis per Klick vergrößern und gleichzeitig vorqualifizieren, steigern Sie Ihre Erfolgsquote deutlich. Schnell sein zahlt sich aus: Unternehmen, die innerhalb von Tagen statt Wochen antworten, werden von Jugendlichen deutlich positiver wahrgenommen. So vermeiden Sie, dass Talente abspringen und woanders unterschreiben.

Attraktive Ausbildungsangebote gestalten

Noch bevor der erste Arbeitstag ansteht, sollten Unternehmen deutlich machen, wie lohnend eine Ausbildung in ihrem Haus ist. Kommunizieren Sie Vorteile und Besonderheiten der Ausbildung klar und emotional. Viele Jugendliche wissen etwa nicht, welche Karrierewege ein Handwerk eröffnet – neben dem Meister oder Techniker kann auch ein duales Studium aufbauen. Veranschaulichen Sie diese Perspektiven! Bieten Sie Schnuppertage, Tag der offenen Tür oder ein „Mentorenprogramm“ an, bei dem aktuelle Azubis Fragen beantworten. Eine individuell zugeschnittene Ausbildungsplanung (z. B. Entwicklungsplan) zeigt Wertschätzung und fördert das Engagement.

Genau hier kann auch Azubi-Recruiting.de eine Rolle spielen: Durch gezielte Ansprache hilft die Plattform, junge Talente auf besondere Ausbildungsprojekte aufmerksam zu machen. Unternehmen können darüber etwa auf innovative Ausbildungen, Gleitzeitmodelle oder die Nähe zur Region hinweisen. Wichtig ist: Machen Sie Ihren Betrieb greifbar. Zeigen Sie, wer die Azubis betreut und wie der Arbeitsalltag aussieht. Ein Foto oder Video, das einen lächelnden Auszubildenden in Ihrer Werkstatt oder Küche zeigt, signalisiert Vertrautheit und Offenheit.

Auch das Thema Vergütung spielt eine Rolle: Transparenz über Ausbildungsvergütung und mögliche Boni sollte gegeben sein. Falls möglich, können besondere Benefits helfen, sich von Mitbewerbern abzuheben – das kann ein vergünstigtes Jobticket, ein Fitnesszuschuss oder zusätzliche Urlaubstage sein. Insgesamt gilt: Je attraktiver und moderner Ihr Ausbildungsangebot aufbereitet ist, desto einfacher können Sie Azubis gewinnen.

Generation Z und Alpha verstehen

Ausbildung bedeutet heute für junge Menschen viel mehr als früher. Die Generation Z (geboren ca. 1997–2012) stellt hohe Ansprüche: Sie sucht nicht nur einen sicheren Job, sondern will auch Sinn, Nachhaltigkeit und eine gute Work-Life-Balance. Tätigkeiten, die körperlich sehr anstrengend oder mit langem Pendeln verbunden sind, sind oft weniger attraktiv. So heißt es im Azubi-Marketing: “Diese Faktoren sind mit der Work-Life-Balance der Generation Z kaum vereinbar“​. Zudem ist diese Generation extrem online-affin und erwartet moderne Ausbildungskonzepte – angefangen bei digitalen Lernmethoden bis hin zu flexiblen Arbeitszeiten. Wer hier nicht mithalten kann, hat es schwer, Gen Z zu begeistern.

Die Generation Alpha (geboren ab 2010) ist noch jünger – sie steht gerade erst am Anfang und wird in wenigen Jahren den Arbeitsmarkt prägen. Schon jetzt wächst sie mit noch mehr Technologie und Individualität auf (Stichworte: Tablets statt Schulheft, Corona-Fernunterricht). Arbeitgeber müssen sich bewusst machen, dass diese künftigen Azubis stark auf Innovation, Umweltbewusstsein und persönliche Entwicklung achten werden. Nachhaltigkeit im Unternehmen (etwa umweltfreundliche Produktion oder soziales Engagement) wird immer wichtiger. Bereits 77 % der heutigen Azubis gaben in einer Studie an, teilweise oder sehr besorgt in die Zukunft zu blicken (z. B. aufgrund von Klimawandel und gesellschaftlichen Fragen)​. Zeigen Sie also, dass Ihr Betrieb verantwortungsbewusst handelt und Teil der Lösung ist.

Nachhaltige Nachwuchssicherung

Einmal eingestellte Auszubildende motiviert zu halten, ist genauso wichtig wie sie zu gewinnen. Nachhaltige Nachwuchssicherung bedeutet, über die Ausbildung hinaus zu denken. Kommunizieren Sie klare Entwicklungschancen: In welche Fachrichtung kann sich der Azubi spezialisieren? Wie steht es um Übernahmeperspektiven? Schon im ersten Ausbildungsgespräch sollten Sie zeigen, wie der Weg nach der Lehre aussehen kann​. Regelmäßiges Feedback, Entwicklungsgespräche und eine persönliche Betreuung verhindern frühe Abwanderung. Eine positive Unternehmenskultur mit Respekt, Teamgeist und Weiterbildungsmöglichkeiten bindet Azubis langfristig.

Denken Sie auch an finanzielle Anreize: Betriebe, die Tarifgehälter zahlen oder Prämien für gute Leistungen anbieten, berichten von weniger Ausbildungsabbrüchen. Gleiches gilt für Elternabende oder Infoveranstaltungen: Beziehen Sie Eltern und Lehrer mit ein, damit sie Ihren Betrieb weiterempfehlen und die jungen Leute unterstützen.

Insgesamt führt eine nachhaltig geplante Ausbildung dazu, dass Sie nicht nur heute, sondern auch morgen Fachkräfte im Haus haben. Fehlende Azubis hieße nämlich: In ein paar Jahren fehlen die zukünftigen Fach- und Führungskräfte. Eine Investition in gute Ausbildungsprozesse ist daher auch eine Investition in die Zukunft Ihres Unternehmens.

author avatar
Christoph Höller Gründer & Inhaber, IHK-Prüfungsausschuss-Mitglied, Berufsschullehrer, Autor
Azubi-Recruiting Ausbildungsmarketing Berufsbildung in Deutschland Azubi-Recruiting Trends Azubi Recruiting Strategie
Ausbildung & Studium: RWTH Aachen University, TH Köln, Bergisches Berufskolleg Wipperfürth

Christoph Höller ist Experte im Bereich duale Ausbildung. Als ehemaliger Auszubildender (mit Auszeichnungen), Wirtschaftsingenieur mit Ausbilderschein, Berufsschullehrer und IHK-Prüfer kennt er das Ausbildungssystem aus allen Perspektiven.

Er ist Gründer der ErfolgsAzubi Academy, Autor von sechs Fachbüchern und Initiator der größten kostenlosen Azubi-Community Deutschlands mit über 100.000 aktiven Teilnehmern.

Mit Azubi-Recruiting.de bringt er sein tiefes Ausbildungsverständnis in die digitale Nachwuchsgewinnung ein – datenbasiert, praxisnah und auf nachhaltige Erfolge ausgelegt.

FAQ: Häufige Fragen zum Thema Azubi-Recruiting

Wie Azubis finden?

Nutzen Sie verschiedene Kanäle: Bewerben Sie Ihre Ausbildungsplätze auf Online-Jobportalen (auch Facebook, Instagram, TikTok), Ihrer eigenen Karriereseite und regionalen Plattformen. Kooperieren Sie mit Schulen und Hochschuleinrichtungen. Stellen Sie Ihr Unternehmen auf Ausbildungsmessen und bei Tagen der offenen Tür vor. Ein Tipp ist auch Azubi-Recruiting.de: Die Plattform verbindet KMU mit passenden Jugendlichen in der Region und kann die Suche in wenigen Wochen erleichtern. Wichtiger als die reine Zahl der Kanäle ist jedoch eine klare Botschaft: Kommunizieren Sie, welche Berufe Sie anbieten und was Ihren Betrieb besonders macht, damit die richtigen Jugendlichen Interesse zeigen.

Wie Azubis gewinnen?

Gewinnen heißt, Kandidaten überzeugen und für sich begeistern: Präsentieren Sie Ihr Ausbildungsangebot so ansprechend wie möglich (siehe oben „Attraktive Ausbildungsangebote“). Führen Sie schnelle, persönliche Vorstellungsgespräche und geben Sie zeitnah Rückmeldung. Machen Sie ein glaubwürdiges Angebot: Schildern Sie Entwicklungschancen und zeigen Sie Wertschätzung (z. B. durch Zukunftsperspektiven im Betrieb). Sorgen Sie dafür, dass die Bewerber Ihre Unternehmenskultur erleben – Einladungen zu einem Schnuppertag oder einem Betriebsrundgang können sehr motivieren. Begeisterte Azubis berichten positiv weiter, was langfristig neue Talente anzieht.

Wie viele Azubis darf ein Betrieb haben?

Es gibt grundsätzlich kein gesetzliches Limit für die Anzahl an Auszubildenden. Entscheidend ist, dass ein Betrieb die fachlichen, personellen und sachlichen Voraussetzungen erfüllt (§ 27 BBiG). In Handwerksberufen gelten teilweise Richtzahlen der Handwerksordnung, etwa maximal drei bis vier Azubis pro Meister. In Industrie und Handel gibt es keine festen Vorgaben; die Kammern prüfen individuell. Betriebe sollten sicherstellen, dass jedem Azubi eine qualitativ hochwertige Ausbildung geboten werden kann.

Wie Azubis motivieren?

Motivierte Azubis sind die besten Botschafter Ihres Ausbildungsbetriebs. Fördern Sie deshalb Engagement und Lernbereitschaft durch Anerkennung und Perspektiven. Geben Sie regelmäßig Feedback und fördern Sie Stärken. Ermutigen Sie eigenverantwortliches Arbeiten – und belohnen Sie gute Leistungen (zum Beispiel mit Prämien oder zusätzlichem freien Tag). Schaffen Sie ein positives Arbeitsklima: Ein offenes Ohr für Sorgen, vertrauensvolle Betreuung und gemeinsame Aktivitäten (Azubi-Events, Ausflüge) stärken die Bindung. Zeigen Sie Wertschätzung, indem Sie die Azubis in wichtige Projekte einbinden oder überrregionale Fortbildungen ermöglichen. Auch kleine Gesten – wie ein persönliches Lob oder ein Weihnachtsgeschenk – tragen zur Motivation bei. Wichtig ist: Auf Augenhöhe kommunizieren und die jungen Menschen als Teil des Teams behandeln. So erhalten Sie engagierte Azubis, die lieber bleiben und Ihr Unternehmen weiterempfehlen.

Wer darf Azubis einstellen?

Betriebe dürfen Azubis einstellen, wenn sie mindestens eine ausbildungsberechtigte Person mit einer erfolgreich abgelegten Ausbildereignungsprüfung (AdA-Schein) oder gleichwertiger Qualifikation benennen können (§ 28 BBiG). Im Handwerk ist meist zusätzlich ein Meistertitel erforderlich (§ 21 HwO). Der Betrieb muss das Ausbildungsverhältnis bei der zuständigen Kammer anmelden und einen Ausbildungsplan erstellen.

Wann dürfen Azubis anfangen zu arbeiten?

Auszubildende dürfen ihre Tätigkeit aufnehmen, sobald die allgemeine Schulpflicht erfüllt ist und ein gültiger Ausbildungsvertrag vorliegt. Typischerweise starten Ausbildungsverhältnisse zum 1. August oder 1. September, spätere Einstiege sind ebenfalls möglich. Wichtig ist, dass alle Voraussetzungen – insbesondere Vertragseintragung bei der Kammer und ggf. ärztliche Untersuchung nach Jugendarbeitsschutzgesetz – vor Arbeitsbeginn erfüllt sind.

Bis wann kann man Azubis einstellen?

Ausbildungsverträge können grundsätzlich das ganze Jahr über geschlossen werden, sobald die allgemeine Schulpflicht beendet ist – das ist je nach Bundesland meist zwischen 15 und 16 Jahren. Üblich ist ein Ausbildungsbeginn zum 1. August oder 1. September, teilweise auch zum 1. Februar oder 1. Oktober, je nach Branche und Region. Der genaue Eintrittstermin wird flexibel im Vertrag festgelegt. Wichtig ist: Der Azubi darf erst nach Vertragsunterzeichnung und Erfüllung aller Voraussetzungen tätig werden, und der Vertrag muss rechtzeitig bei der zuständigen Kammer (IHK, HWK) eingereicht werden.

Warum Azubis einstellen?

Auszubildende sind die Fachkräfte von morgen. Durch eigene Ausbildung sichern Sie sich qualifizierten Nachwuchs, der gezielt auf die Bedürfnisse Ihres Betriebs vorbereitet ist. Auszubildende bringen neue Ideen, lernen Ihre Prozesse kennen und können nach erfolgreichem Abschluss als Fach- oder Führungskräfte übernommen werden. Langfristig zahlen sich Ausbildungen mehrfach aus: durch geringere Rekrutierungskosten, höhere Loyalität und ein gestärktes Arbeitgeberimage. Ausbildung ist daher eine Investition in Innovation, Produktivität und die Zukunftsfähigkeit Ihres Unternehmens.

Beitrag teilen
Inhaltsverzeichnis
Beitrag teilen