Wo finde ich passende Azubis? Die besten Kanäle für Ausbildungsbetriebe

Viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) stehen 2025 vor der Herausforderung, dringend neue Auszubildende zu gewinnen. Trotz positiver Trends gibt es noch immer viele unbesetzte Lehrstellen: So konnte laut DIHK-Ausbildungsumfrage 2024 fast die Hälfte (49 %) der Unternehmen nicht alle offenen Ausbildungsplätze besetzen​. Der Fachkräftemangel beginnt dabei bereits bei den Azubis: „Der Fachkräftemangel fängt bereits bei den Auszubildenden an“ warnt die DIHK​. Gleichzeitig haben sich Ansprüche und Informationswege der Schulabgänger gewandelt. Sie informieren sich heute digital und erwarten authentische Einblicke ins Unternehmen. Umso wichtiger ist es, vielfältige Kanäle zu nutzen, um passende Nachwuchskräfte zu erreichen.

Aktuelle Herausforderungen im Azubi-Recruiting 2025

• Hohe Vakanzrate: Immer mehr Betriebe finden nicht alle Nachwuchskräfte. Laut DIHK-Umfrage konnten 2023 etwa 49 % der Unternehmen nicht alle Azubi-Stellen besetzen. Vor allem kleinere Betriebe sind betroffen und erleben dadurch Engpässe in der Produktion oder Fertigung.
  
• Fachkräftemangel schon bei den Azubis: Wegen des demografischen Wandels fehlen Bewerber. Wie die DIHK betont, „fängt der Fachkräftemangel bereits bei den Auszubildenden an“. Um alle Potenziale zu nutzen, müssen Betriebe gezielt auf z.B. Mädchen, Bewerber mit Migrationshintergrund oder Teilnehmer an Berufsorientierungsprogrammen zugehen.
  
• Hohe Abbruch- und Ghosting-Rate: Die Ausbildung muss attraktiv sein – sonst steigt die Abbruchquote. Aktuell werden etwa 29,5 % der neuen Ausbildungsverträge vorzeitig gelöst. Zusätzlich gibt es Fälle von „Azubi-Ghosting“: Bis zu 3 % der neuen Auszubildenden erscheinen am ersten Tag nicht – trotz unterschriebenem Vertrag. Solche Entwicklungen verursachen für Unternehmen hohen Mehraufwand.
  
• Verändertes Bewerberverhalten: Schulabsolventen suchen heute anders nach Ausbildungsplätzen. Persönliche Ansprache über soziale Medien, schnelle Online-Kommunikation und Transparenz im Unternehmen sind wichtiger als klassische Stellenanzeigen. Junge Menschen legen Wert auf flache Hierarchien, moderne IT-Ausstattung und flexible Arbeitsbedingungen. Unternehmen müssen diese Erwartungen kennen und in ihren Recruiting-Auftritt einbauen.

Angesichts dieser Herausforderungen müssen Ausbildungsbetriebe ihre Recruiting-Strategie anpassen und auf die richtigen Kanäle setzen.

Klassische Kanäle fürs Azubi-Recruiting

Viele Ausbildungsbetriebe nutzen bewährte Wege, um Azubis zu finden:

• IHK- und HWK-Lehrstellenbörsen: Die Industrie- und Handelskammern sowie Handwerkskammern betreiben regionale und bundesweite Online-Portale. Zum Beispiel listet der Ausbildungsatlas Angebote von knapp 50.000 Unternehmen – hier sollte Ihr Betrieb seine offenen Lehrstellen eintragen​.
  
• Bundesagentur für Arbeit: Die Jobbörse der BA („Lehrstellenbörse“) und die lokalen Berufsberater sind zentrale Anlaufstellen. Einträge in der Datenbank der Arbeitsagentur erhöhen die Sichtbarkeit bei Suchenden.
  
• Schulkooperationen und Praktika: Direkter Kontakt zu Schülern zahlt sich aus. Betriebe veranstalten Schnuppertage, Praktikumsprogramme oder Informationsveranstaltungen an Schulen und Berufsschulen. Laut DIHK finden über 70 % der Unternehmen ihre Azubis über solche persönlichen Initiativen (z.B. Schnuppertage, Jobmessen, Praktika).
  
• Lokale Presse und Aushänge: Regionale Zeitungsannoncen, Anzeigenblätter oder Aushänge an Schwarzen Brettern in der Gemeinde sprechen gezielt lokale Bewerber an. Gerade in ländlichen Gegenden wirkt dieser klassische Ansatz noch gut.
  
• Mitarbeiterempfehlungen: Das eigene Team ist oft die beste Quelle für Kandidaten. Mitarbeiter kennen junge Leute und werben Kollegen oder Freunde. 73 % der Firmen lassen ihre Beschäftigten aktiv als „Azubi-Botschafter“ auftreten​ (z.B. durch Weitergabe von Empfehlungen).

Moderne Kanäle: Social Media, Plattformen & Co

Unternehmen müssen junge Zielgruppen dort abholen, wo sie aktiv sind: online. Über die Hälfte der Ausbildungsbetriebe wirbt inzwischen in Netzwerken wie Instagram, TikTok oder YouTube um Kandidat*innen​. Authentische Inhalte (z.B. Azubi-Videos, Einblicke in den Arbeitsalltag) schaffen Vertrauen.

• Eigene Website: 86 % der Betriebe nennen ihre Firmen-Webseite als wichtigste Plattform für Ausbildungsbewerbungen. Eine moderne Karriere-Seite mit allen Infos zur Ausbildung und zu Ansprechpartnern ist Pflicht. Suchmaschinenoptimierung (SEO) sorgt dafür, dass potenzielle Azubis Ihre Seite finden.
  
• Social Media Recruiting: Soziale Netzwerke sind für Jugendliche Alltag. Posten Sie zielgruppengerechte Beiträge auf Instagram, TikTok oder Facebook – etwa über Ausbildungsgänge, das Team oder den Arbeitsplatz. Bezahlte Anzeigenkampagnen können zusätzlich die Reichweite erhöhen. Ein authentischer Auftritt wirkt attraktiver als klassische Werbung.
  
• Azubi- und Job-Portale: Spezialisierte Ausbildungsbörsen bündeln viele Lehrstellen auf einen Blick (z.B. Ausbildung.de, Azubi.de oder regionale Lehrstellenradar). Wenn Sie dort Ihre Anzeige schalten, erreichen Sie aktiv suchende Bewerber. Ebenso wichtig sind große Jobportale mit Ausbildungsfilter (z.B. Jobware, StepStone).
  
• Digitale Events & Chats: Online-Karrieremessen, Live-Webinare oder virtuelle Betriebsrundgänge bringen Unternehmen und Schüler zusammen. Chatfunktionen oder Messenger-Gruppen ermöglichen direkte Fragen an Ausbilder. Auch ein WhatsApp-Newsletter für Interessenten kann dabei helfen, dass Bewerber nicht abspringen.

Schulkooperationen und Praxiserfahrungen

Eine enge Vernetzung mit Schulen lohnt sich nach wie vor. Praktika, Schnuppertage oder Projekttage in Klassen vermitteln jungen Menschen praxisnahe Einblicke und wecken Interesse für den Beruf. Durch Kooperationen mit Berufsberatern und die Teilnahme an lokalen Ausbildungsmessen (z.B. Berufsinformationstag) bekommt Ihr Betrieb direkten Kontakt zu motivierten Schulabgängern. Solche persönlichen Kontakte sind für die Azubi-Gewinnung oft am effektivsten.

Innovative Ansätze und externe Unterstützung

Neben traditionellen Kanälen entstehen neue, datenbasierte Lösungen:

• KI-gestützte Matching-Tools: Moderne Plattformen werten Bewerberprofile automatisch aus und gleichen sie mit Stellenanforderungen ab. Künstliche Intelligenz kann so gezielt passende Kandidaten vorschlagen. Dies spart Zeit beim Sichten von Bewerbungen und erhöht die Trefferquote.
  
  Wichtig: Beim Einsatz solcher Matching-Tools müssen Unternehmen zwingend die Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sowie des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) beachten. Bewerber müssen darüber informiert werden, dass ihre Daten automatisiert ausgewertet werden. Zudem muss die Auswahlentscheidung letztlich immer durch eine natürliche Person getroffen werden (§ 14 BBiG i.V.m. Art. 22 DSGVO).
  
  Darüber hinaus gilt die EU-KI-Verordnung (AI Act): KI-Systeme im Recruiting gelten als „Hochrisiko-Anwendungen“. Deshalb sind Unternehmen verpflichtet, den KI-Einsatz transparent zu kennzeichnen, Risiken aktiv zu managen und die Auswahlprozesse nachvollziehbar zu dokumentieren. Automatisierte Bewerbervorauswahl darf nur als Unterstützung dienen – die finale Entscheidung muss immer ein Mensch treffen.
  
• Automatisierung & Chatbots: Chatbots auf der Webseite oder in Messenger-Apps beantworten erste Fragen von potentiellen Azubis sofort – zum Beispiel zu Ausbildungsinhalten oder Bewerbungsfristen. Automatisierte E-Mail- oder Termin-Reminder beschleunigen zudem den Prozess. Ein schneller Kontakt zum Unternehmen wirkt für Bewerber sehr positiv.
  
• Professionelle Azubi-Gewinnung mit Azubi-Recruiting.de:
  Um Ausbildungsplätze heute schnell und zuverlässig zu besetzen, braucht es mehr als klassische Stellenanzeigen. Mit Azubi-Recruiting.de nutzen Ausbildungsbetriebe einen datenbasierten, praxiserprobten Ansatz, der gezielt passende Bewerber anspricht. Unsere Methode kombiniert intelligentes Online-Marketing, präzises Bewerber-Matching und persönliche Vorauswahl. Dadurch können Unternehmen ihre offenen Ausbildungsplätze in der Regel innerhalb von 4–8 Wochen erfolgreich besetzen.
  
  Bereits über 150 Ausbildungsbetriebe und mehr als 50.000 Auszubildende vertrauen auf Azubi-Recruiting.de. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen bietet unser System eine hocheffiziente Lösung: Sie gewinnen motivierte Nachwuchskräfte, sparen wertvolle Zeit im Auswahlprozess und bleiben dem Wettbewerb einen Schritt voraus.
  
  Setzen Sie auf eine moderne, wirkungsvolle Azubi-Gewinnung – mit Azubi-Recruiting.de.

Fazit

Im Jahr 2025 geht es darum, viele verschiedene Kanäle gleichzeitig zu bespielen. Klassische Wege (IHK-Lehrstellenbörse, BA-Portal, Schulpraktika, regionale Anzeigen) bleiben wichtig, müssen aber um digitale Methoden ergänzt werden. Eine ansprechende Online-Präsenz (eigene Webseite, Social Media, Azubi-Plattformen) erhöht die Reichweite, während persönliche Kontakte (Messen, Schulprojekte, Mitarbeiterempfehlungen) starke Bewerberbeziehungen schaffen. Ausbildungsbetriebe sollten kontinuierlich ausprobieren, welche Kanäle am besten funktionieren, und ihre Strategie entsprechend anpassen. So lassen sich auch in Zeiten des Fachkräftemangels motivierte Auszubildende finden.

Christoph Höller Gründer & Inhaber, IHK-Prüfungsausschuss-Mitglied, Berufsschullehrer, Autor

Azubi-Recruiting Ausbildungsmarketing Berufsbildung in Deutschland Azubi-Recruiting Trends Azubi Recruiting Strategie

Ausbildung & Studium: RWTH Aachen University, TH Köln, Bergisches Berufskolleg Wipperfürth

Christoph Höller ist Experte im Bereich duale Ausbildung. Als ehemaliger Auszubildender (mit Auszeichnungen), Wirtschaftsingenieur mit Ausbilderschein, Berufsschullehrer und IHK-Prüfer kennt er das Ausbildungssystem aus allen Perspektiven.

Er ist Gründer der ErfolgsAzubi Academy, Autor von sechs Fachbüchern und Initiator der größten kostenlosen Azubi-Community Deutschlands mit über 100.000 aktiven Teilnehmern.

Mit Azubi-Recruiting.de bringt er sein tiefes Ausbildungsverständnis in die digitale Nachwuchsgewinnung ein – datenbasiert, praxisnah und auf nachhaltige Erfolge ausgelegt.

FAQ: So finden Sie mit den richtigen Kanälen passende Azubis